
Bauraum ist in deutschen Großstädten ein knappes Gut. Gibt es überhaupt noch Flächen, die neu erschlossen werden können? Und welche Art der Nutzung wäre für diese Fläche passend?
Alles begann während einer Unterhaltung zwischen Dr. Nikolai Jäger und Björn Hiss in einem KaDeWe-Restaurant vor knapp vier Jahren. Ihr Blick fiel auf das gegenüberliegende Parkhaus – und obwohl es ein belebter Tag war, war die oberste Parkebene vollständig ungenutzt. Erstaunt erkannten die beiden: hier liegt eine riesige, freie Fläche brach, deren Potenzial neu entdeckt werden muss.
In diesem Moment war die Idee für das eigene Unternehmen geboren, die zur Gründung der MQ Real Estate GmbH führte. Um die ungenutzten Flächen – wie diese obere Parkebene oder das Dach eines Einkaufzentrums – optimal zu verwerten, entwickelten die Gründer einen neuartigen Nachverdichtungsansatz. Auf den angemieteten Dächern werden Hotels, Mikroapartments, Studentenwohnheime und Büros in vorgefertigter Holzmodulbauweise gebaut. Der Vorfertigungsgrad der Modulbauweise beträgt über 90 Prozent. Die Bauweise ist ökologisch nachhaltig und energieeffizient. Anschließend vermietet MQ Real Estate die neuen Wohneinheiten langfristig an große, bonitätsstarke Unternehmen wie Hotelketten mit 2-3 Sternen.
Bevor die Gründer mit dieser Geschäftsidee im Immobilienbereich starteten, war Dr. Nikolai Jäger als Unternehmensberater (u.a. bei PricewaterhouseCoopers und Volkswagen Consulting) und Björn Hiss zehn Jahre lang als selbstständiger Projektmanager beschäftigt. Ihre Zielgruppe sind die Eigentümer der ungebrauchten Flächen. Aus diesem Grund haben die beiden Geschäftsführer im ersten Schritt die Flächen in Berlin identifiziert, die oft Jahre oder gar jahrzehntelang brachlagen, um die Eigentümer anschließend von dem Potenzial der neuen Nutzungsart überzeugen.
Auf ihrem Weg wurden die Gründer immer wieder hinsichtlich der technischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und finanziellen Machbarkeit ihrer Geschäftsidee hinterfragt und mussten die Umsetzbarkeit ihres Vorhabens belegen. Doch Nikolai Jäger und Björn Hiss blieben hartnäckig und eröffnen nun im Herbst 2018 das Hotel „Skypark“ auf dem Dach eines Einkaufszentrums Berlin.
Bis 2021 plant das Startup den Bau von 1.000 Modulen auf Parkhäusern und Bestandsgebäuden. In den nächsten fünf Jahren wollen die beiden Geschäftsführer MQ Real Estate zu einem mittelständischen Unternehmen entwickeln, das zu einem bedeutenden Player der Immobilienbranche heranwachsen soll.
Ihre Tipps für Gründer und Gründerinnen:
- Wer innovativ ist, muss mit entsprechendem Gegenwind rechnen. Ist etwas gänzlich neu und unbekannt, werdet ihr viele Bedenken auslösen. Daher sollte man sich als innovativer Gründer darauf einstellen, dass man immer wieder zu hören bekommt, warum die Idee angeblich nicht funktionieren kann.
- Konstruktiv überzeugen: Es ist wichtig, den Skeptikern gut zuzuhören und die Bedenken genau zu analysieren. Nur so kann man die entsprechenden Gegenargumente und Lösungen entwickeln, um die anderen tiefgreifend zu überzeugen.
- Geduld und Beharrlichkeit zahlen sich aus! Nur wer hartnäckig bleibt und sich nicht durch die anfängliche Skepsis anderer verunsichern lässt, kann seine Geschäftsidee zum Erfolg führen. Für jedes Problem gibt es eine Lösung: nur manchmal dauert es etwas länger, diese zu finden.
Wer noch freie Dächer in Berlin kennt, bitte melden bei MQ Real Estate: „Wir fangen dort an zu bauen, wo andere aufhören.“