
Der Straßenverkehr wird heute immer vielfältiger: neben Auto, Bus, Carsharing, Roller und Scooter hat das Team um Felix Ballendat (29), Jakob Karbaumer (24) und Sebastian Singer (35) nun ein neues Fahrzeug auf den Markt gebracht: den E-Floater Urmo. Dabei handelt es sich um ein einfaches, zusammenklappbares, elektrisches Kleinstfahrzeug für die letzte Meile zwischen Parkplatz und Büro.
Felix und Jakob hatten sich bereits 2012 im ersten Semester ihres Maschinenbaustudiums kennengelernt und begannen seit 2016 an der Idee zum E-Floater zu tüfteln. Nach ihrem Studienabschluss lernten sie im Jahr 2018 über einen Freund Sebastian kennen, der Betriebswirtschaft studiert und bereits zuvor ein Unternehmen gegründet hatte. Zu dritt gründeten sie im September 2018 das Start-up Urmo.
Gemeinsam teilen die drei Jungunternehmer die Vision von einem einfachen Verkehrsmittel, das sich in der Stadt besonders gut für die Überwindung von Kurzstrecken eignet. Wer mit dem Kleinstfahrzeug unterwegs ist, muss sein Auto beispielsweise nicht mehr bis in die Stadt fahren, sondern kann für die letzte Strecke auf den Urmo umsteigen. Mit 6,5 Kilo Gewicht ist das selbstbalancierende Kleinstfahrzeug besonders leicht. Die Akkuladung reicht für 20 km. Mit dem zum Patent eingereichte Klappmechanismus kann man das Wunderding blitzschnell auf Aktenkoffer-Format zusammenlegen und überallhin mitnehmen.
Förderprogramme sichern die Finanzierung
Der Anfang war schwer: zwar gab es die Idee und ein Team, das über umfangreiches Wissen in der Entwicklung verfügte, aber es fehlte an Kapital für den Einkauf von Material und Teilen, um das Fahrzeug tatsächlich zu bauen.
Daher bewarb sich Urmo für das Förderprogramm am Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) an der Hochschule München und wurde ausgewählt. Aus weiteren Wettbewerben konnte das junge Unternehmen über 30.000 EUR in Preisgeldern einheimsen. Auf ihre Anmeldung für das EXIST Gründerstipendium erhielten die Gründer zunächst eine Ablehnung. Aber ihre Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Im zweiten Anlauf klappte es und das EXIST Gründerstipendium garantierte dem Start-up eine gewisse finanzielle Freiheit.
Insgesamt war die Gründungszeit von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Einerseits gab es für das Produkt viel positives Feedback und Unterstützung. In anderen Momenten hatten sie das Gefühl, es geht nicht mehr weiter und alles wäre vorbei. So haben die Gründer gelernt, Ruhe zu bewahren – sowohl in guten als auch schwierigen Momenten. Einer der großen Höhepunkte der letzten Monate war die Fertigstellung des ersten Vorserienprototyps im August 2018.
Interne Organisation
Ihre Aufgabenbereiche halten die Gründer getrennt: Felix Ballendat kümmert sich um die mechanische Entwicklung, während Jakob Karbaumer für die elektronische Entwicklung und Sebastian Signer für den gesamten betriebswirtschaftlich-organisatorischen Unternehmensaufbau zuständig ist.
Derzeit konzentriert sich das Unternehmen auf die erste Finanzierungsrunde, die im Januar 2019 abgeschlossen werden soll sowie auf die Suche nach den passenden Investoren. Mit dem frischen Kapital will Urmo in die Industrialisierung starten, um das Fahrzeug rechtzeitig im Oktober 2019 ausliefern zu können. Außerdem wird der Floater Anfang 2019 die Straßenzulassung für Deutschland erhalten.
Drei Tipps für Gründer und Gründerinnen:
- Durchhalten, durchhalten, durchhalten: Auch wenn der Anfang steinig ist, muss man durch diese schweren Phasen einfach durch.
- Lass dich nicht ablenken, sondern konzentriere Dich auf die wesentlichen Punkte, während Du Dein Unternehmen aufbaust.
- Feiere die guten Momente! Läuft es gerade gut, dann halt kurz inne und feiere den Augenblick!
Wer also den ständigen Stau und die lästige Parkplatzsuche vermeiden möchte, findet in dem Urmo eine flexibles Kleinstahrzeug zum Umsteigen.