
In Zeiten von Digitalisierung, Urbanisierung und E-Commerce erfolgt ein Großteil der Kommunikation digital und über soziale Medien. Ein persönlicher Kontakt, gemeinsam lachen und schöne Dinge erleben, ist im Alltag vieler Menschen seltener geworden. Diese Beobachtung lieferte Aimie-Sarah Carstensen-Henze (29) und David Neisinger (30) im Jahr 2016 den Anstoß für die Gründung von ArtNight. Die beiden Gründer hatten sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit kreativen Erlebnissen zusammen zu bringen und Kunst für jedermann erlebbar zu machen. Während des Events erschafft jeder Teilnehmer ein eigenes, einzigartige Kunstwerk.
Mittlerweile werden ArtNights in 47 Städten deutschlandweit angeboten. Für 34 Euro kann man das Mal-Erlebnis über die Website erwerben. Gemalt wird in Bars, Kneipen oder einem Restaurant bei entspannter Atmosphäre in einer kleinen Gruppe von Teilnehmern. Bei einem Glas Wein und kleinen Snacks erstellen die Teilnehmer unter der Anleitung eines lokalen Künstlers ihre persönlichen Kunstwerke nach dem Vorbild berühmter Gemälde. Als Wunschmotiv kann man aus einer großen Auswahl von Bildern von Künstlern wie beispielsweise Bansky, Modigliani oder Frida Kahlo auswählen. Wer möchte, kann zudem Veranstaltungen für Geburtstage, Junggesellenabschiede oder Team- oder Shopping Center- Events buchen. Bei allen Veranstaltungen ist es den Gründern sehr wichtig, den lehrenden Künstlern eine faire Einkommensmöglichkeit zu bieten zu können.
Mittlerweile besuchen rund 10.000 Menschen jeden Monat eine ArtNight und das Unternehmen wurde in die Liste der Digital Top 50 Startups aufgenommen. Trotz des erfolgreichen Unternehmensstart hatten die Gründer zunächst einige Herausforderungen zu bewältigen. ArtNight war anfänglich vollständig eigenfinanziert und dies in Höhe von nur 4.800 Euro. Darüber hinaus war es eine große Herausforderung, das neuartige Konzept erfolgreich zu vermitteln und Kunden zu gewinnen. Ein Wendepunkt für das Startup war die Teilnahme bei der Fernsehsendung „Die Höhle des Löwens“. Diese steigerte nicht nur erheblich den Bekanntheitsgrad von ArtNight, sondern den Gründer gelang es zudem eine Investition in Höhe von 150.000 Euro zu erhalten. Neben dem Investment unterstütze Gast- „Löwe“ Dr. Georg Koffer das Unternehmen zusätzlich in dem Bereich IT und Marketing. Mit diesen Mitteln gelang es ArtNight anschließend seinen Umsatz zu verzehnfachen. Ein weiterer Meilenstein zum Erfolg war das 3000. Mal-Event – ein Durchbruch, der von dem Startup entsprechend gefeiert wurde.
Als nächster Schritt ist nun geplant, ArtNight zu einem internationalen Unterhaltungsunternehmen mit einem Portfolio an Erlebnismarken aufzubauen. Das Startup hat sich vorgenommen, bald der führende Unterhaltungsanbieter für lokale Events zu werden. Noch im Jahr 2018 sollen zwei bis drei neue Unterhaltungsmarken eingeführt werden. Außerdem expandiert ArtNight in zwei weitere Länder und erweitert gleichzeitig den Bereich der privaten Veranstaltungen wie beispielsweise Teamevents. Bei allen Angeboten steht stets das Ziel im Vordergrund, Menschen zu unterhalten und zusammenzubringen.
Drei Tipps für Gründer und Gründerinnen:
- Nur eine Idee allein reicht nicht! Denke von Anfang an größer und entwickle eine Vision für dein Unternehmen.
- Selbst die beste Idee kann nicht entfalten, wenn sie nicht umgesetzt wird. Daher: einfach machen! Zu viel Perfektionswahn kann manchmal hinderlich sein, daher gilt die Devise: „better done than perfect“!
- „Always be closing“ heißt es in dem Film „Glengarry Glen Ross“, was man übersetzen kann mit: bring den Deal immer zum Abschluss! Nur wenn dein Produkt den gewünschten Absatz erzielt, kannst du einen nachhaltigen Erfolg erreichen.
Wer nette Leute treffen, Spaß haben und seine kreative Ader entdecken möchte, findet in ArtNight das passende Event – inspirierend auch für Gründerinnen und Gründer!