
In diesem Start-up spielen die Kinder Lukas und Lara die Hauptrolle, denn auf ihrer Weltreise lernen sie viele fremde Kulturen kennen. Erfunden wurden die jungen Reisenden von Jan Riedl (34) und Dr. Norbert Jansen (35). Das Geschäftskonzept dreht sich um die spielerische Lese- und Lernförderung von Kindern. Mit einem Abo können die jungen Leser die Weltreise von Lukas und Lara mitverfolgen.
Zu Beginn erhält jedes Kind ein Startpaket mit einem kleinen roten Reisekoffer, einer Weltkarte, einem Foto von Lukas und Lara, einer Aktionskarte mit einem Weltreiserätsel, einem Reisetagebuch und natürlich einem ersten Brief von Lukas und Lara, in dem sie sich vorstellen. Anschließend beginnt die Reise. Ab diesem Zeitpunkt bekommen die Kinder monatlich einen personalisierten Brief mit spannenden Geschichten zugeschickt – immer aus einem anderen Land.
Zusätzlich erhalten sie Fotos von Sehenswürdigkeiten, landestypische Mitbringsel wie z. B. einen Bumerang aus Australien, Essstäbchen und Origami aus Japan oder andere Beilagen. „Lukas und Lara auf Tour“ wurde mit einer Grundschulpädagogin entwickelt und richtet sich an Kinder von fünf bis zehn Jahren.
Die beiden Gründer hatten sich im Personalmanagement einer großen deutschen Bank kennengelernt, nachdem sie an der Universität in Bonn ihr Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen haben. Unabhängig voneinander beschäftigten sie sich mit dem Thema Selbstständigkeit und der Gründung eines eigenen Unternehmens. 2013 erzählte Dr. Jansen bei einem gemeinsamen Brainstorming von einem US-Start-up, das Wissensvermittlung mit personalisierten Briefen verband und mittlerweile 25 Millionen USD umsetzt.
Die beiden Gründer konnten sich sofort für die Idee begeistern. Denn welches Kind erhält nicht gerne Post? Sie entwickelten einen Business Plan und nahmen zum ersten Mal an einem Gründerwettbewerb teil. Das Feedback war ermutigend. 2014 gründeten sie die lulatour GmbH und kamen ein Jahr später auf den Markt.
Die beiden Juristen definierten zunächst die passende Rechtsform und organisierten die Finanzierung. Das Start-up ist bis heute vollständig selbst finanziert.
Aufwändig und langwierig war die Auswahl der Produkthersteller und Produkte. Viele Monate testeten die beiden Gründer verschiedene Artikel. Die Qualität der Produkte hat oberste Priorität. Eine weitere Herausforderung war der Bestellabwicklungsprozess. Wie gelingt die zuverlässige Personalisierung der Briefe?
Die größte Herausforderung lag jedoch im Marketing. Wie erfährt der Markt von ihrem Angebot? Wer ist die richtige Zielgruppe – Eltern, Großeltern – und wie erreicht man sie möglichst effizient? Der Weg zu den ersten größeren Bestellungen war lang – dafür sorgte das positive Feedback der Kunden für beglückende Momente.
Mittlerweile arbeiten neben den Gründern eine Angestellte sowie drei Aushilfen in dem Start-up. Und auch in der Zukunft möchte die lulatour GmbH organisch wachsen. In den nächsten fünf Jahren ist die Internationalisierung in Europa geplant. Neue Produktgruppen sollen breitere Zielgruppen ansprechen.
Ihre Vision: Lulatour eine Qualitätsmarke für Kinderbildung!
Drei Tipps für Gründer und Gründerinnen:
- Nur Mut: spring ins kalte Wasser! Viele tolle Ideen werden aufgrund eines übertriebenen Perfektionismus nicht umgesetzt. Etwas Mut gehört zum Gründen jedoch immer dazu.
- Ohne Flexibilität und Durchhaltevermögen geht es nicht! Wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Gründer müssen sich immer wieder auf neue Situationen einstellten. Oder mit den Worten von Winston Churchill gesagt: „Erfolg haben heißt, einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist.“
- Nicht der Business Plan ist entscheidend, sondern Du: Ein Business Plan wird häufig als zwingend vorausgesetzt. Dieser hilft zwar dabei, sich über die konkrete Idee und die Umsetzung Gedanken zu machen, er ist dennoch kein Allheilmittel. Der Theorie muss stets eine gekonnte Praxis folgen.
Wer gerne mehr über die aufregende Weltreise der Kinder und die Briefe-Abos erfahren möchte, findet alle Informationen auf lukasundlara.de.