Ruth Schöllhammer 14.02.2019

caseable: Gründung in New York und Lauterbach

Klaus Wegner und Fabian Louis
Foto: Klaus Wegner und Fabian Louis

Smartphone, Tablet, Laptop – wir lieben unsere Gadgets. Sie sind Teil unserer Persönlichkeit und wollen gut geschützt sein. Auf diesem Bedürfnis basiert die Grundidee von caseable, das Start-up von Klaus Wegner (34) und Marvin Amberg (34). Die Produktion der Technik-Hüllen erfolgt hierbei vollständig on demand. Durch eine Software-Schnittstelle wird das Zubehör in die E-Commerce-Kanäle ausgewählter Anbieter eingespielt. Darüber hinaus arbeitet caseable mit Partnern wie zum Beispiel Amazon, HP, Medion und OTTO zusammen.

Alles begann als Klaus Wegener noch an der Columbia-University studierte und Marvin Amberg bei Merrill Lynch tätig war. Die beiden Wahl-New Yorker wurden Freunde und gründeten ihre erste Firma PatchPeople, die ein Anti-Moskito-Pflaster auf den Markt gebracht hat. Gerade zum Start spielt Branding eine wichtige Rolle, um die Marke beim potenziellen Kunden und im Netzwerk zu verankern – nicht nur mit Broschüren und Präsentationen, sondern auch mit gebrandeten Laptop-Taschen.

Gesagt, getan, gesucht. Ergebnis: Es gab keine Anbieter, die Laptop-Taschen in kleiner Stückzahl bedruckten. So haben die beiden noch ein Unternehmen gegründet, diesmal sowohl in den USA als auch in Deutschland. Hierzu mussten die beiden zunächst ein US-Firmen-Visa beantragen und sich auf eine lange Reise durch den amerikanischen Behördendschungel begeben. Insgesamt rund 300 Seiten mit Businessplan, Verträgen und Empfehlungsschreiben legten sie den Behörden vor.

caseable wurde 2010 in einer Lagerhalle in Brooklyn, New York und in Lauterbach, Deutschland gegründet. Wie bei den meisten Gründern war die Anfangsphase durch viel Arbeit geprägt. Oft saßen sie bis tief die Nacht im New Yorker Office, um Stoffe, Reißverschlüsse und Drucktechnik auf Herz und Nieren zu prüfen. Alles sollte perfekt sein, bis sie im November ihren Online-Shop eröffneten.

Und wie auch bei vielen anderen Start-ups konnte caseable in der Anfangsphase den Gründern lange Zeit kein Gehalt zahlen. Außerdem mussten die Jungunternehmer lernen, die richtigen Prioritäten zu setzen. Wenn neue Geräte auf den Markt kamen, mussten sie beispielsweise sofort in der Lage sein, die zugehörigen, individualisierbaren Hüllen anzubieten.

Geholfen haben am Anfang Angebote von Organisationen wie EO (Entrepreneur’s Organization). Hier haben die Unternehmer viele interessante Menschen kennengelernt und konnten ein großes, verlässliches Netzwerk aufbauen.

In Deutschland erhielt das Unternehmen eine Förderung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Hessen mbH. Neben weiteren Coachings profitierte das Start-up von Finanzspritzen aus einem starken Kreis von Investoren. Über einen dieser Investoren stieß auch Fabian Louis (31) zu dem Unternehmen, während Marvin Amberg im Jahr 2016 caseable verließ, um seinen MBA zu abzuschließen.

Mittlerweile beschäftigt caseable über 40 Mitarbeiter und schreibt schwarze Zahlen. Neben den Standorten in Lauterbach und New York ist ein weiterer in Berlin hinzugekommen. In der Zukunft möchte das Unternehmen seine Kernmärkte weiter ausbauen und eine noch intensivere Feedback-Kultur implementieren. Zudem setzen die Gründer ausschließlich auf smarte Menschen und smarte Teams. Tolle Talente sind bei caseable äußerst willkommen!

Drei Tipps für Gründer und Gründerinnen:

  • Ein Hoch auf Transparenz! Wer offen mit Fragen und Problemen im Team umgeht, kann diese effizient beseitigen.
  • Be quick! Externes oder internes Feedback sollte möglichst schnell umgesetzt werden.
  • Prüfe Dein Gegenüber sorgfältig, bevor Du Dich bindest: Wer Investoren ins Boot holt, geht praktisch eine Ehe ein. Daher sollte man vorher stets eine dritte Meinung einholen und die entsprechenden Background Checks vornehmen.

Mittlerweile bietet caseable neben Laptoptaschen zahlreiche weitere Produkte wie Handyhüllen, Wireless Charger oder Aufkleber an.
Wenn ihr mit individuellen Accessoires im eigenen Markendesign beeindrucken wollt, empfehlen wir gerne caseable. Wir sind gespannt auf euer Feedback.

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